Dr. Markus Flik, CEO Chiron-Group

Dr. Markus Flik, CEO Chiron-Group. - (Bild: Chiron)

Herr Dr. Flik, die Automobilindustrie steht vor einem großen Wandel. Wie hoch ist bei Chiron der Umsatzanteil aus der Automobil- und Zulieferindustrie?
Etwa 60 Prozent unseres Umsatzes kommt aus der steht bei Automotive-Zulieferern im Fokus ">Automobil- und Zulieferindustrie. Ein Drittel davon sind Anwendungen im Antriebsstrang, die von der Transformation betroffen sind. Ein weiteres Drittel sind Fahrwerks- und Strukturteile, die vom Trend zum Leichtbau profitieren. Das übrige Drittel sind Bearbeitungen von Nebenaggregaten wie Klimakompressoren oder Kühlmittelpumpen, die zunehmend elektrifiziert werden.

In welche Märkte wird sich Ihrer Meinung nach das Hauptgeschäft verlagern?
Trotz der aktuellen Abkühlung bleibt die weltweite Nachfrage nach PKW hoch. Nicht nur Hybrid- und Elektroantriebe sind auf dem Vormarsch, auch Verbrennungsmotoren müssen künftig noch energie- und leistungseffizienter sein. Denn die kommenden CO2-Limits lassen sich nur mit Leichtbau und Hightech-Motoren erreichen. Angesichts dessen erwarten wir, dass der Bedarf an Fahrwerks- und Strukturbauteilen aus Aluminium weiter anhalten wird. Genauso gehen wir von einer stabilen Nachfrage bei den erwähnten Nebenaggregaten aus. Beim Antriebsstrang ist klar absehbar, dass unsere Kunden immer mehr Komponenten für elektrifizierte Antriebsstränge produzieren werden. Außerhalb der Automobilindustrie rechnen wir mit einer weiterhin starken Nachfrage aus der Luftfahrtindustrie und schätzen die Medizintechnik als wichtigen Wachstumsmarkt ein.

"Die Automobilindustrie bleibt nach wie vor wichtigster Zielmarkt für uns." Dr. Markus Flik, Chiron Group

Mit welchen Fertigungslösungen wird sich Chiron als Turnkey-Spezialist diesen neuen Herausforderungen stellen?
Speziell für die E-Mobilität bieten die Unternehmen der Chiron-Group eine ganze Bandbreite an Lösungen und Technologien: Chiron meistert etwa die Komplettbearbeitung von Batteriegehäusen und die Bearbeitung extrudierter Profile. Scherer mit seiner Spezialisierung auf die hochproduktive Drehbearbeitung bietet innovative Spannsysteme und Werkzeugtechnologien zur Produktion von Elektromotoren und Differenzialgehäusen. Und Stama schliesslich verfolgt aktuell neue Ansätze für die integrierten Fräs-/Drehbearbeitung von Antriebsstrangkomponenten.

Gibt es aktuell neue Bearbeitungszentren für dieses Thema?
Chiron wird auf der EMO die neue FZ 16 S five axis mit Palettenautomation zeigen, mit der sich kleine Losgrößen autonom fertigen lassen. Außerdem stellen wir die neue DZ 25 vor, die speziell für die hochproduktive Bearbeitung gegossener, geschmiedeter und extrudierter Strukturteile konzipiert wurde. Stama wartet mit einer neuen Variante der MT-Plattform auf, die für die hochgenaue flexible Komplettbearbeitung ausgelegt ist. Speziell für die produktive Bearbeitung großer Teile in der Automobil- und Luftfahrtindustrie haben wir die doppelspindlige Chiron DZ 25 P five axis konzipiert.

"Wir sind für die Zukunft gut gerüstet." Dr. Markus Flik

Was zeichnet diese neuen Maschinen aus?
Die neuen Bearbeitungszentren von Chiron und Stama kombinieren Steifigkeit und Dynamik in bisher nicht gekannter Weise. Dies zeigen die technischen Daten, beispielsweise sehr hohe Eilganggeschwindigkeiten, Beschleunigungen und Rücke. Zudem werden eine hohe absolute Positioniergenauigkeit und enge Wiederholtoleranzen erreicht. Gemessen haben wir eine um rund 20 Prozent geringere Beladezeit sowie eine um 20 bis 30 Prozent reduzierte Bearbeitungszeit im Vergleich zu unseren Mitbewerbern. Außerdem sind die Bearbeitungszentren in der Lage, Toleranzen bei bestimmten Werkstücken prozesssicher einzuhalten. Das konnten andere am Markt etablierte Bearbeitungszentren nicht immer gewährleisten. vg

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