"Mit einer Kapazität von bis zu 400 Maschinen pro Jahr ist die Chiron Precision Factory die modernste Werkzeugmaschinenfabrik in Europa", erläutert Markus Flik, Vorsitzender der Chiron-Geschäftsführung. "Das Gebäude wurde speziell für die hohen Anforderungen durch unsere neuen Baureihen realisiert, die seit Ende August hier gebaut werden. Die jetzt am Markt eingeführten Werkzeugmaschinen kombinieren Produktivität mit höchster Präzision in bisher nicht gekannter Weise. Aus diesem Grund trägt unser Neubau auch den Namen ´Precision Factory´", ergänzt Flik
Für die exakte Montage der hochgenauen Maschinen gilt es, die Temperatur im Gebäude in engen Grenzen zu halten. Realisiert wird dies mittels Betonkernaktivierung. Weiter wird die bei den Testläufen entstehende Abwärme umweltfreundlich zum Beheizen der Fabrik verwendet. Die Leittechnik für Heizung, Lüftung und Beleuchtung arbeitet mit einem Sensornetzwerk, das kontinuierlich die Hallentemperatur misst und bei Bedarf automatisch nachregelt. Hohe Flexibilität bietet das neue Gebäude durch die großen Spannweiten der Hallenschiffe mit wenigen Stützen und modernen Krananlagen mit hoher Traglast.
Mit dem Bau der Precision Factory hat Chiron den gesamten Standort Neuhausen ob Eck reorganisiert. Optimierte Montage- und Logistikabläufe sowie die räumliche Nähe zu Vormontagen tragen zu einer weiteren Verkürzung der Lieferzeiten bei. Das weiterentwickelte Montagekonzept ("Clustermontage") zeichnet sich durch wenig Handlingsstufen aus und ermöglicht es, bei Personalengpässen oder hoher Nachfrage nach bestimmten Maschinentypen flexibel zu agieren. Durch die zentrale Kommissionierung von Maschinen und Komponenten ist außerdem der Materialfluss stets auf die Bedürfnisse in der Endmontage ausgerichtet. Der Betrieb in der Montage startete erfolgreich am 19. August, nach der Bauabnahme Mitte September wurden die Büros bezogen.
Die Chiron Precision Factory ist mit mehr als 30 Mio. Euro die bisher größte Einzelinvestition in fast 100 Jahren Unternehmensgeschichte. Auf einer Nutzfläche von rund 14.000 Quadratmetern, davon 11.500 Quadratmeter für Montage und Logistik sowie 2.200 Quadratmeter für Büros, bietet der Neubau beste Voraussetzungen für die geplanten Anläufe neuer Maschinentypen, die für die nächsten Jahre vorgesehen sind. "Mit diesen neuen Bearbeitungszentren wollen wir auch in einem sich abschwächenden Markt erfolgreich sein", so Flik.
Hinsichtlich Digitalisierung haben IT-Experten und Produktionsplaner bei der Ausstattung des neuen Werks alle Register gezogen, um eine hohe Produktivität sicherzustellen: Digitale Montagemappen und berührungslose Logistikbuchungen ebnen den Weg zur papierlosen Fabrik. Ein Pick-by-Light-System unterstützt den Kommissionierer beim schnellen und sicheren Zugriff auf gelagerte Teile. Schließlich wird zur Qualitätssicherung der Auslieferungszustand der Maschinen mittels eines digitalen Fingerabdrucks dokumentiert. vg