Herr Kalsdorf, bereits die GrindTec 2016 hat ja alle Rekorde gebrochen und sämtliche damals verfügbaren Hallen in Augsburg gefüllt. Wie setzt man da noch einen drauf?
Indem man kontinuierlich daran arbeitet, noch besser zu werden: Die GrindTec wird 2018 erneut deutlich wachsen. Die 635 derzeit vorliegenden Anmeldungen entsprechen einem Plus von 9 Prozent. Entsprechend wächst die belegte Fläche von 42 000 auf 45 000 m²: In neun Messehallen, zwei mehr als 2016, bietet die GrindTec das bislang umfassendste Angebot mit vielen Neuheiten und Weltpremieren. Nach wie vor sehr scharf fokussiert auf die Schleiftechnik – an diesem klar definierten Konzept werden wir nicht rütteln. Mit dieser hochspezialisierten Thematik grenzen wir uns von allen anderen Metallbearbeitungsmessen ab. Das gilt im Übrigen auch für andere Werkstoffe. Unser Ziel war von Anfang an die bestmögliche Angebotstiefe. Und die Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung ist das strikte Einhalten unserer Nomenklatur.
"Es spricht sehr viel dafür, dass die GrindTec weltweit die Nummer eins in der Schleiftechnik ist. Aber wir bleiben lieber bodenständig." Joachim Kalsdorf
Die Messe kommt bei Besuchern und Ausstellern gleichermaßen sehr gut an. Größter Kritikpunkt 2016 war die Parkplatzsituation ...
Das hat sich grundlegend geändert. Wer jetzt wie bereits 2016 auf dem nahe gelegenen Parkplatz der WWK-Arena des FC Augsburg parkt und den kostenlosen Bus-Shuttle direkt an unsere Eingänge nutzt, wird nicht mehr im Stau stehen: Der Abschnitt der B17 zwischen Arena und Messe ist inzwischen durchgängig dreispurig ausgebaut, so dass die Fahrzeit nur noch wenige Minuten beträgt. Und wir werden mehr Busse in einem kürzeren Takt einsetzen.
Was sind in diesem Jahr die bestimmenden Trends in der Branche?
Industrie 4.0 ist nach wie vor eines der bestimmenden Themen. Automatisierung, Vernetzung, Digitalisierung und Smart Factory sorgen dafür, dass neben der Weiterentwicklung der Schleiftechnik an sich die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen erhalten bleibt. Die Digitalisierung und konsequente Vernetzung von Prozessen bietet in der Schleiftechnik wertvolle Optimierungspotenziale.
Was ist neu auf der GrindTec 2018?
Neu sind die beiden zusätzlichen Hallen 8 und 9 im Freigelände der Messe Augsburg.
Neben zahlreichen bedeutenden Schleiftechnikunternehmen ist hier in Halle 8 auch der Ausgangspunkt für das Sonderthema „Schleiftechnik 4.0“. Das Wachstum der Messe war Auslöser dafür, eine Reihe von Themen neu zu platzieren. So sind die Hochschulen und Forschungseinrichtungen jetzt als GrindTec Campus im Foyer von Halle 1 anzutreffen. Gemeinsam mit seinem französischen Partnerverband SNAFOT präsentiert sich der FDPW Fachverband Deutscher Präzisions-Werkzeugschleifer im Tagungscenter der Messe Augsburg. Hier sind auch das GrindTec-Forum mit seinen Vorträgen zu aktuellen Themen der Branche und die Jakob-Preh-Schule aus Bad Neustadt als Fachschule der Schneidwerkzeugmechaniker untergebracht, die erstmals in Deutsch und Englisch simultan zu hören sind. Und der Wettbewerb "Werkzeugschleifer des Jahres 2018" findet erstmals in Halle 4 statt.
"Am klar definierten Konzept wird nicht gerüttelt." Joachim Kalsdorf
Wie sehen Sie den "Werkzeugschleifer des Jahres"?
Nun, eine der größten Herausforderungen der Branche ist der Mangel an qualifizierten Fachkräften. Der Wettbewerb soll dazu beitragen, das Berufsbild des "Werkzeugschleifers" als das darzustellen, was es ist – ein High-Tech-Beruf, der alles bietet, was sich ein Jugendlicher wünschen kann: Abwechslung, kreative Herausforderungen, der Umgang mit Menschen, das Arbeiten mit Technik, die an der Spitze der Entwicklung steht. Das ist ein Ziel, mit dem wir uns als Spezialmesse für die Branche sehr gut identifizieren können. Und darum gehört der Wettbewerb einfach mit dazu.
Warum kommt Ihnen bei soviel Erfolg der Begriff "Weltleitmesse" in Bezug auf die GrindTec so schwer über die Lippen?
Weil wir bei allem, was wir erreicht haben und was wir uns noch vorgenommen haben, nicht abheben wollen. Ja, es spricht sehr viel dafür, dass die GrindTec weltweit die Nummer eins in der Schleiftechnik ist. Aber wir bleiben lieber bodenständig. Wie unsere Aussteller und Besucher. nh