Kern Micro Pro, Bernhard Uhr, Simon Eickholt

Simon Eickholt, Vertriebsleiter (links), und Bernhard Uhr, stellvertretender Entwicklungsleiter bei Kern Microtechnik, präsentieren mit der Kern Micro Pro das neue Einsteigermodell der Kern Micro Baureihe. - (Bild: Kern Microtechnik GmbH)

Wenn höchste Genauigkeit am Werkstück gefordert ist, sind Bearbeitungszentren der Kern Micro Baureihe hoch im Kurs. Sie erreichen bei Bedarf höchste Präzision am Werkstück, brauchen dafür nahezu keine Warmlaufphase und trotzen auch widrigen Umgebungsbedingungen.

Kern Microtechnik finden Sie vom 18. bis 22. September 2018 auf der AMB in Stuttgart in Halle 7 an Stand 7B75.

Möglich ist dies unter anderem dank eines komplexen Temperatur-Management-Systems, das sämtliche Komponenten im Bearbeitungsraum auf optimaler Temperatur hält.
Doch was ist, wenn ein Fertigungsbetrieb seine Hallenklimatisierung sicher im Griff hat, Genauigkeiten von 20 µm in der Regel ausreichen oder bei Serienstart Einlaufteile akzeptiert werden können? Mit eben diesen Anliegen sind so manche Bestandskunden an Kern-Berater herangetreten, wie Simon Eickholt, Vertriebsleiter des Unternehmens berichtet: „Wir wissen, dass unsere Maschinen nicht die günstigsten sind, allerdings werden wir von unseren Kunden regelmäßig darin bestätigt, dass die Kern-Maschinen die produktivsten und profitabelsten im Maschinenpark sind. Da aber tatsächlich maximale Präzision nicht immer und überall notwendig ist und manche Anwender unsere Maschinen in gut kontrollierten Bedingungen einsetzen, haben wir reagiert. Mit der Kern Micro Pro bieten wir nun ein Bearbeitungszentrum an, das für solche Anforderungen konzipiert ist und darüber hinaus sehr kompakt gebaut und zu einem sehr attraktiven Preis erhältlich ist.“

Geringe Aufstellfläche und Gewicht

Was der Vertriebsleiter unter kompakt versteht, lässt sich einfach in Zahlen darstellen: Mit integriertem Werkstück- und Werkzeugwechsler ausgestattet, benötigt die Pro weniger als 4 m2 Aufstellfläche.

Kern Micro Pro
In punkto Achsgenauigkeit geht Kern bei der Micro Pro keine Kompromisse ein. Auch sie verfügt über die seit vielen Jahren etablierte, intelligente Anordnung der vierten und fünften Achse. - (Bild: Kern Microtechnik)

Ein Vorteil, der sich bei vielen Anwendern auswirkt, die aufgrund regelmäßigen Wachstums an die Grenzen ihrer wertvollen Produktionsflächen stoßen. Außerdem wiegt das Einsteigermodell lediglich 5,2 t und ist damit um gut 20 Prozent leichter als die klassische Kern Micro. In punkto Deckenbelastung und Anlieferung ist auch dies ein mitunter wichtiger Pluspunkt.

Erreicht wurden diese Eigenschaften auf Basis des neu entwickelten, thermosymmetrisch gegossenen Unicore-Maschinenständers aus UHPC (Ultra High Performance Concrete). Dank seiner integrierten Bauweise wurde die Anzahl der mechanischen Schnittstellen minimiert. Genauso wichtig ist die sogenannte One-Box-Bauweise. Das heißt alle Aggregate sind in der Maschine bereits enthalten.

Darüber hinaus sind ein Wechsler für bis zu 209 Werkzeuge und einer für bis zu 30 Werkstücke integriert. Der mannlose Mehrschichtbetrieb ist demnach ohne externe Anbauten möglich. Serienfertiger wissen diese Merkmale ebenso zu schätzen wie die standardisierte Schnittstelle, über die sich zusätzliche Automatisierungslösungen zum Teilehandling einfach und schnell anbinden lassen.

Optimale Ausnutzung des Arbeitsraums

Auch im Bezug auf die Präzision geht die neue Micro Pro kaum Kompromisse ein. Entscheidend dafür ist laut Bernhard Uhr, stellvertretender Entwicklungsleiter bei Kern Microtechnik, die intelligente und vollintegrierte Anordnung der vierten und fünften Achse. So wird eine besonders hohe Präzision erreicht und zugleich kann der Arbeitsraum optimal ausgenutzt werden.

Kern Micro Pro, Wartungseinrichtung
Die Wartungseinrichtung der Micro Pro ist übersichtlich und während des Betriebs leicht zugänglich. - (Bild: Kern Microtechnik)

Als weiteres Highlight nennt Uhr die übersichtliche und komfortable Wartungseinrichtung der neuen Maschine: „Wir haben die gesamte Serviceeinheit seitlich und frei zugänglich angebracht, so dass der Maschinenbediener auf einen Blick erkennt, welche Wartungsarbeiten notwendig sind oder bald sein werden. Muss er dann tatsächlich beispielsweise Schmierflüssigkeit nachfüllen, kann er dies erledigen, ohne die Micro Pro anzuhalten.“ Auch auf diese Weise maximiert Kern die insbesondere in der Serienfertigung wichtigen Spanzeiten.

Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Fertigungsbetrieb die Micro Pro als Standalone-Maschine einsetzen oder in eine hochpräzise Linienfertigung einbinden will. Beides ist möglich. Dementsprechend vielseitig lässt sie sich in unterschiedlichen Branchen einsetzen – von der Medizintechnik über die Elektrodenfertigung bis hin zur Uhren- und Schmuckindustrie. Da der Arbeitsraum dank des vollintegrierten Aufbaus zudem optimal abgedichtet ist, kommen selbst feine Späne und Stäube nicht nach draußen. Ein Vorteil, der laut Eickholt nicht zuletzt in der Graphitbearbeitung Anwender finden sollte: „Ich kann mir gut vorstellen, die Pro gemeinsam mit Senkerodiermaschinen in eine hochproduktive Linie zu stellen.“

Es gibt also zahlreiche Einsatzfelder. Aber wie kann letztlich dennoch der günstigere Preis realisiert werden?
Projektleiter Uhr dazu: "Ein Unterschied zu den teureren Bearbeitungszentren der Kern Micro Baureihe liegt im etwas weniger komplexen, zentralen Temperaturmanagement." In der Pro wird nicht jede Achse eigens gekühlt und außerdem gibt es anstatt drei Kühlkreisläufe nur einen. Klimatisch bedingte, starke Temperaturschwankungen lassen sich damit nicht gänzlich beziehungsweise nicht umgehend ausgleichen. "Ist das für einen Anwender wichtig, sollte er doch auf die vielseitigere Kern Micro zugreifen", ergänzt Eickholt. jd

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