Studer GrindTec 2018 Neuheit favorit 1600

Auf der GrindTec 2018 hat Studer die neue universelle Rundschleifmaschine favorit 1600 enthüllt. Sie verfügt über eine Spitzenweite von 1600 mm. - (Bild: Studer)

Bei Studer hat sich 2017 und auch bereits 2018 einiges getan. Zum Jahresbeginn übernahm Jens Bleher den Vorsitz der Geschäftsführung von Fred Gaegauf, der nun als CTO der United Grinding Group tätig ist. Zur veränderten Geschäftsleitung von Studer und Schaudt Mikrosa gehören außer CEO Jens Bleher nun Stephan Stoll (COO), Thomas Huber (CTO) und Sandro Bottazzo (CSO).

Studer, Geschäftsleitung 2018, Jens Bleher, Stephan Stoll, Daniel Huber, Sandro Bottazzo
Die neue Geschäftsleitung Studer und Schaudt Mikrosa (v.l.n.r.): Jens Bleher (CEO), Stephan Stoll (COO), Daniel Huber (CTO) und Sandro Bottazzo (CSO). - (Bild: Studer)

Über das vergangene Jahr hat Bleher hauptsächlich Positives zu berichten: „Es ist uns gelungen, den Plan 2017 deutlich zu übertreffen.“ Ab Juni erhielt Studer sogar mehr Aufträge als geplant. Die Rückgänge nach dem Dieselskandal konnten aufgefangen, und in der Automobilindustrie eine weitgehende Normalisierung der Investitionstätigkeit festgestellt werden. Schaudt Mikrosa legte ebenfalls deutlich zu. Vor allem im Automobilsektor stellte man eine stärkere Nachfrage fest. „Die Stammkunden aus Deutschland meldeten sich zurück“, freut sich Jens Bleher.

Effizienter Service sorgt für Umsatz

Besonders der Bereich Customer Care erzielte Rekordumsätze. Auch die laufenden Verbesserungen der Organisation zeigten Erfolg: alle Planwerte wurden 2017 übertroffen.

Die Steigerung der Effizienz im Service und die Erhöhung der Termintreue bei Wartungen bilden die Grundlage zum weiteren Ausbau des Geschäfts.

Schaudt Mikrosa konnte die Chancen für Retoolingprojekte bei großen Automobilzulieferern nutzen. Gerade die Wartung mit System und die Überholungsabteilung sind für Studer ein USP: Mehr als 1500 Anwender haben personalisierte Wartungsverträge. „Wir halten mehrere Zehntausend Ersatz-, Verschleiß- und Verbrauchsteile bereit“, berichtet Sandro Bottazzo. „So können wir Kunden schnell und umfassend beraten und vor allem Stillstandzeiten reduzieren.“ In der Überholungs- und Retrofit-Abteilung werden jährlich 500 Baugruppen und über 30 Maschinen für ein zweites Leben fit gemacht.

Duales Bildungssystem als Erfolgsfaktor

Ein Teil der neuen taktischen Ausrichtung von Studer ist der Fokus auf den Menschen. „Die Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital“, so Bottazzo. Daher wird viel Zeit in die Aus- und Weiterbildung vor allem der Servicetechniker gesteckt. Auch Stephan Stoll sieht die Ausbildung als einen von drei Schwerpunkten für weitere Verbesserungen im Jahr 2018. Das duale Bildungssystem sei ein Erfolgsfaktor Schweizer und deutscher Unternehmen. „Nun gilt es dieses einmalige Ausbildungssystem den sich wandelnden Anforderungen unseres Unternehmens anzupassen“, sagt Stoll.

Technologie als Ressource

Studer, Kühlmitteldüse, 3D-Druck
Mit der neu entwickelten 3D-gedruckten Kühlmitteldüse kann der Kühlmittelzufluss über Software gesteuert werden anstatt über einen Hahn. Das ermöglicht eine rationellere Dosierung. - (Bild: Studer)

Die weiteren Schwerpunkte sind „Höchste Präzision“ und „Benchmark in Effizienz“. Beispiele für die Umsetzung sind die Investition in Messmaschinen, die Entwicklung der neuen Universalschleifmaschine sowie die Industrie-4.0-Initiative. Daraus folgt, dass neben den Menschen auch die Technologie als Ressource dient.

„In der Schweiz haben wir weder Erdöl noch Goldminen. Dafür aber die genauesten Schleifmaschinen“, erzählt Daniel Huber. Die Ressourcen, die hierfür eingesetzt werden, seien unter anderem Software, Digitalisierung, Sensorik und Kühlmittel.

Beispielsweise entwickelte Studer gemeinsam mit der auf 3D-Druck spezialisierten IRPD AG Kühlmitteldüsen für laminare Strömungsverläufe. Mithilfe derer kann die Kühlmittlelmenge über Software gesteuert werden. Außerdem kann dank des modularen Aufbaus bei Verschleiß nur der vordere Teil anstatt der ganzen Düse ausgetauscht werden.

„In der Schweiz haben wir weder Erdöl noch Goldminen. Dafür aber die genauesten Schleifmaschinen der Welt.“
Daniel Huber, CSO Studer und Schaudt Mikrosa

Studer WireDress
Die WireDress-Applikation von Studer ermöglicht es, bisher unerreichte Geometrien mit besonders hoher Shcnittigkeit zu fertigen. - (Bild: Studer)

Mit WireDress bietet Studer den Anwendern eine Applikation, die es ermöglicht, bisher unerreichte Geometrien effizient und mit hoher Schnittigkeit zu fertigen. Damit wurden bereits Prozesszeiten verkürzt, und der Schleifscheibenverschleiß konnte um bis zu 75 Prozent reduziert werden. WireDress befindet sich in der 2. Generation hinter dem Werkstückspindelstock, so dass stets die volle Spitzenweite der Maschine genutzt werden kann.

Digitalisierung als Zukunftssicherung

Im Bereich der Digitalisierung wurde der OPC_UA Standard eingeführt, der eine sichere Verbindung zur Maschine herstellt, um so Prozessinformationen einfach zu externen Systemen zu übertragen.

Ein weiterer Punkt sind intelligente Sensoren für die Früherkennung von Schäden oder zur Effizienzsteigerung, die gemeinsam mit der United Grinding Group im Unternehmensbereich Digital Solutions entwickelt werden. Wiederum andere Sensoren ermöglichen das prozesssichere Anfahren der Schleifscheibe am Abrichter und Werkstück. Die Datenauswertung stellt seit Jahren eine Herausforderung dar, die Studer annimmt. Dazu wird Sensitron 4.0 für die Anfunkerkennung entwickelt. Die erste Stufe dieser Technolgie ist auf der S11 und auf der neuen Universalschleifmaschine bereits im Einsatz.

UGG Digital Solutions setzt vor allem auf die Entwicklung dreier Produkte: dem Production Monitor, dem Remote Service und dem Service Monitor. Ziel dieser „smart Factory“-Elemente sind die Eliminierung ungeplanter Maschinenstillstände und die optimale Nutzung von Ressourcen.

Unter anderem aufgrund der neuen Strategien, Entwicklungen und Optimierungsmaßnahmen sowie den guten Entwicklungen des Markts hoffen die Verantwortlichen bei Studer auf eine anhaltende Nachfrage im Jahr 2018. „Der Markt bietet momentan gute Chancen, beispielsweise aufgrund der Renaissance des Verbrennungsmotors und der aufkommenden E-Mobilität“, so Bleher. Diese müsse Studer nutzen und sich dazu auch immer weiter verbessern. „Kunden entscheiden sich nur für uns, wenn wir wirklich besser als die Konkurrenz sind.“

Ein weiterer großer Schritt in die Zukunft ist die Erweiterung des Produktportfolios. Die neue Universal-Rundschleifmaschine favorit 1600 wurde am ersten Tag der GrindTec in Augsburg enthüllt. Die favorit ist für das Schleifen in der Einzel- und Serienfertigung konzipiert, ist automatisierbar und verfügt über eine Spitzenweite von 1600 mm, womit das Bearbeiten langer Werkstücke möglich wird. jd

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